Es ist Zeit

 

Wenn es zu laut ist in meinen Räumen,

unwillkürliches Platz genommen hat

und mir die Luft zum Atmen nimmt,

das Leben an mir zerrt,

ist es Zeit meine Fenster und Tore zu schließen,

das nichts hineinkommt was mich nach Außen drängt

Dann,wenn es ruhig wird,

schlägt mein Herz in meinem Rythmus.

Ich atme auf und finde Frieden.

 

RR 08.10

 

Trotz

 

Ich will,

 trotzig sein,gegen die Welt,

beharren auf meinen Widerstand,

weil ich einen Edelstein gefunden habe,

den ich nicht aus meiner Hand gebe,

weil er kostbarer ist

als alles was ich je kannte.

Das will ich genießen

auskosten und bewahren.

 

 

 

                                   RR 06.10

Schmerz

 

Er trifft uns überall

Verwandelt uns

Bricht

Was vorher war

Wie Eingemacht

Ohne Verfallsdatum

 

 

                                   RR 02.10

Vertrauen

 

Es ist gegangen

Vom Schmerz erschlagen

Kein Anderer holt es wieder

Als müßten sie büßen

Für die Macht eines Menschen

Es kommt nie mehr zurück

Setzt sich nie mehr neben mich

Um mich zu wärmen

Es ist gegangen

Und hat den Schlüssel mitgenommen

 

RR01.08

 

                    Mit Gott beschäftigen

„So du nun Gott ganz sicher über alles liebst und eben darum auch

über alles ehrst, - wirst du dich da nicht gerne, und das sehr oft, von

dem weltlichen Tagesgeschäft zurückziehen und dich mit dem

Gegenstand deiner heißesten Liebe beschäftigen? Ja, ganz ungezweifelt

wahr und sicher! Und siehe, darin besteht ja auch die wahrste und

rechteste und vor Gott allein gültige Feier des Sabbats, die Moses

befohlen hat! Denn an dem Tage selbst liegt wenig oder auch gar

nichts, sondern allein daran, dass du am Tage oder in der Nacht in der

Liebe und Ruhe deines Herzens gern an Gott denkst und dich mit Ihm

unterhältst.“

 

 

 

(Gr. Ev. Joh. Bd. 7 Kap. 28,07)

 

 

 

                              Nachtruhe

 

 

die Nächte durchziehen Lebendigkeit

außerhalb meines Zimmers

Melodien die wechseln, durch die Beweglichkeit der Kühe

das Hin und Her im Rythmus der Glocken

mal nah, mal fern

Schweine, die keine Ruhe finden

in die Freiheit wollen

und den Elektrozaun als ihre Begrenzung spüren

der Stier schnauft im Stall

tief und durchdringend

mit einer Melancholie und Träumen

der Wind der durch die Alpgebäude zieht

an den Fenstern rüttelt und sein Dasein kund tut

seltsam diese Nacht-Ruhe

die am Tag kein Ende findet

sich durchdringt mit allem was wir tun

manchmal nebensächlich

wir hören sie nicht

wir sind beschäftigt mit lautem, regen Leben und mit uns

gibt es Ruhe ?

die nichts hört?

 

 

RR 08.09

  • „Am Ende fließen alle Dinge ineinander, und aus der Mitte entspringt ein Fluss. Der Fluss wurde bei der großen Überschwämmung der Welt begraben und fließt aus dem Keller der Zeit über Steine. Auf einigen der Steine befinden sich zeitlose Regentropfen, unter den Steinen sind die Wörter. Doch einige Worte wird man nie verstehen.“

 

  • "Meine Kerze brennt an beiden Enden, sie wird kommende Nacht nicht überstehen, jedoch spendet sie all meinen Freunden und all meinen Feinden ein wundervolles Licht!"

 

 

 

 

 

aus "Aus der Mitte entspringt ein Fluss"

Die Ruhe ist eine liebenswürdige Frau und wohnt in der Nähe der Weisheit

 

von Epicharmos
(zw. 540/530 vChr - um 440)